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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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17.07.2020, 19:59 | #1 |
im wagen vor mir der zigeunerjunge
zwei lieder von hans blum
mit pseudonym war er, gesanglich bieder im autobahn-duett der macho-mann doch welche tragik man verströmen kann schlägt sich per faust in diesen schlagern nieder sie spiegeln auch erträumte lieben wider zu alexandra erst, später zu uschi dann uns spricht ein hauch wortlosen abschieds an im tanz der pferdchen und zigeunerlieder kaum jemals hörte man etwas so harsches wie das ra-daa-dam seines auto-arsches doch nie die ahnung in des klangs verwehn fast mit dem anklang eines tambour-marsches der mitreißt und verführt unterzugehn: "doch dich, mein mädchen, werd ich nie mehr sehn ..." |
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17.07.2020, 20:03 | #2 |
abgemeldet
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servus - zum text keine kritik. habe gerade dieses scheiß-lied kurz angehört/geschaut, noch nie so was idiotisches gesehen...aber dazu gehört der text - wirklich Passend.
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17.07.2020, 21:07 | #3 |
ja und nein
Liebes Ralfchen,
das schreibe ich ja auch sehr deutlich in den Z 1-2 und 9-10 - aber es gibt eben auch die Schlusszeile (auch in diesem Gedicht), und die relativiert das ganze wiederum gewaltig (finde ich). Kennst Du denn auch das andere berühmte Lied von Blum, "Zigeunerjunge"? Bestimmt! Beide (Mit)Interpretinnen, Alexandra und Uschi Peysang, sind vor ihrem 30. Lebensjahr auf tragische Weise verstorben. Darauf will ich mit einigen Zeilen des Sonetts auch anspielen. (Btw, angenehmer zu hören als Anton Webern ist das allemal ;-)) Beste Grüße von Epilog |
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17.07.2020, 22:47 | #4 |
abgemeldet
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ja sehr schön. freue mich auf die nächsten texte.
ich bin ein fan mancher deiner subtil durchdachten texte, aber auch ein Zweifler wenn es da und dort um kleine schwächen geht. aber so ist es wie es ist. würde mich freuen dich in meinem neuen philosophischen faden zu lesen. (Goddchen eine Phantasmagorie) Viele liebe Grüße! r |
18.07.2020, 14:00 | #5 |
Hallo Ralfchen,
ich habe Schwächen? Ungeheuerlich! Falls Du sie ein wenig präziser benennst, kann ich vielleicht daran arbeiten (ist aber unwahrscheinlich, in meinem Alter ...)
Ja, mein Geschreibsel fordert den Leser ebenfalls zum Denken auf, oftmals zum Googeln von Personen und Begriffen und eigentlich immer auch,Fragen zu stellen, was leider nur sehr selten passiert. Aber ich kommentiere ja auch nur selten andere Werke, weil ich immer Bedenken hab, jemandem dadurch "auf den Schlips" zu treten. Ich hoffe, Du entschuldigst auch, dass ich an eurer Gottesdiskussion nicht teilnehme. Deine Meinung dazu hast Du ja immer wieder vehement vertreten, und ich bin seit langen Jahren davon ab, irgendjemanden von irgendetwas überzeugen zu wollen. Jeder soll glauben, was er möchte, und den anderen ihren Glauben lassen (Siehe oben: Bitte keinerlei Bekehrungsversuche). Und außerdem möchte ich meine (ergebnislose) Sinn- und Wahrheitssuche eigentlich ausschließlich in Form von Gedichten einbringen. Herzliche Grüße Epilog |
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18.07.2020, 15:20 | #6 |
Vielleicht ist Melancholie so blau
Wie das Herz der inneren Frau Sie weiß wie der Lebermann so genau Das jede Mutter ruft: schau! In die Augen der Menschen wo man erkennt Daß immer wieder mal einer wird abgetrennt Wovon einer flennt, worauf ein anderer pennt In einem Blumensaft den man nicht benennt.. So edelmütig frei wie die Vogelkinder Sind ja sonst nur einsame Inder Man nennt sie Berge oder Everest Und löst mal eben so eine Quest.. Und fliegt als Todgeweihter Jude Um die verquere Menschenbude Die man so kennt als Frauenzimmer Wo einmal herrschte Schönkatzgewimmer! |
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18.07.2020, 21:15 | #7 |
Lieber gelberhund
vielen dank für Deine poetische Kommentierung.
Ich kann hier hier auch nicht alles "einfach" nachvollziehen, aber das "Herz der inneren Frau" bringt mich zu folgender Feststellung: Bei beiden uralten Schlagern haben mich auch die Sängerinnen unglaublich fasziniert - bei Alexandra (sie starb, als ich ein Jahr alt war) war es vor allem die betörende Altstimme, bei Ursula/Uschi das Aussehen und die Mimik. Sie erinnert mich immer an eine Referendarin in der 3. Grundschulklasse, in die ich nichtsahnend und völlig weltenfern erstmals verliebt war. Das war so 1977 - vielleicht warst Du gerade geboren? Schönen Abend und herzliche Grüße Epilog |
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18.07.2020, 22:01 | #8 |
Es gibt so Büros der alten Erzähler
(Das sagte mal Hans der Tierquäler) Jede Geschichte wird dort retuschiert Bis es die innere Frau kapiert Wenn sie lange genug masturbiert! Frag doch mal dein Männerherz Ob du noch kennst den Jungfrauenschmerz Den kriegt man ja doch erst dann Wenn das Männerherz nichts mehr fühlen kann Außer es gibt abends ne Dannemann.. So eilig lief der Zigeunerkerl Einmal fort in das Haus in der Geistesperl Und sah dort die Diamantengesichter Wie tief im Osten die Goldhaarverzichter! (Und wurde hernach beglückt von Seim Richter.) Vielleicht merkt dann das ganze Abendland Daß man als Dichter bleibt wörterverwandt Und wandelt als Melancholie umher Denn die innere Frau findet das leichter als schwer Vor allem im Afterglow am Meer.. Frag ruhig die andere Großmamatschi Ob es gut tut zu vögeln einen Großhadschi Dann merkt frau im inneren Herzen Ein Vogel hat manchmal nur Schmerzen Wie zu Weihnachten die alten Kerzen! |
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