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Humorvolles und Verborgenes Humorvolle oder rätselhafte Gedichte zum Schmunzeln oder Grübeln. |
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08.04.2017, 22:14 | #1 |
Leda ohne Schwan
Was wäre Leda ohne Schwan?
Nun ja, sie läg da so im Farn Auf den barocken Großformaten Tät sie auf Zeus vergeblich warten Obgleich die Möglichkeit besteht Dass sie, von Göttern unhofiert Anseiten ihres Königs lebt Während die Kunst sie ignoriert Denn wie es auch das Schicksal strickt: Es zählt nicht, wie der Mensch so tickt Sondern mit wem er fickt. |
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09.04.2017, 20:08 | #2 |
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Hallo Farquarl,
fehlt da nicht für eine stimmige Metrik ein "nur"? So, meine ich: "Es zählt nicht, wie der Mensch so tickt Sondern nur mit wem er fickt." Dein Gedicht hat viele interessante Aspekte, es ist inhaltlich geradlinig und überlegt, es enthält ironische und satirische Elemente, und natürlich Humor. Warum der Schluss allerdings so extrem ordinär sein muss, erschliesst sich mir nicht. Freundliche Dichtergrüsse Corazon |
09.04.2017, 20:34 | #3 |
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09.04.2017, 21:11 | #4 |
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Du kannst in jedem Text jedes beliebige Wort betonen oder auch nicht, darum geht es mir nicht.
Auch nicht ums Silbenzählen und auch nicht um ein kleines oder grosses x. Mir geht es um Stimmigkeit und Harmonie der Zeilen miteinander, und die ist in der letzten Zeile nicht vorhanden. Corazon |
09.04.2017, 21:44 | #5 |
Hallo Corazon,
vielen Dank für deine Eindrücke! Ich finde, Ordinäritäten sind ein Stilmittel wie jedes andere, und ich verwende sie persönlich gerne, gerade wegen ihrer polarisierenden Natur. Dass das manchem missfällt, kann ich absolut nachvollziehen, ich fand das Gedicht allerdings schon verschwurbelt formuliert genug, sodass ich einen Kontrast setzen wollte. Die unvollständige Metrik verfolgt den gleichen Zweck. Einen groben Kontrapunkt setzen zu den sehr lyrisch formulierten 8 Zeilen am Anfang. Das ist zumindest meine eigene Lesart. Wie gesagt, ich verstehe voll und ganz, dass das unharmonisch und hässlich wirkt, aber es hat auf jeden Fall Methode. MfG, Farquarl. |
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09.04.2017, 22:27 | #6 |
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Hallo Farquarl,
danke für deine ausführlichen Erläuterungen zu der letzten Zeile deines Gedichtes. Ich akzeptiere deine Gründe und respektiere daher deinen Stil. Ich selbst bin ein eher prüder oder besser asexueller Mensch, mir geht schon die heutige Verwendung des Wortes "geil" auf die Nerven, deshalb freut mich, dass du meinen Standpunkt nicht teilst, aber doch akzeptierst. Corazon |
09.04.2017, 23:09 | #7 | ||
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Zitat:
ich mag die leda...ganz besonders... Zitat:
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09.04.2017, 23:58 | #8 | |
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Zitat:
Auch ist es eigentlich eine Binsenweisheit, dass die meisten Autoren "übersexualisierender Texte" im realen Leben meist prüde, asexuell und daher sexuell eher passiv sind. Natürlich betrachte ich deinen Text, Farquarl, wegen einer Petitesse des von mir bemängelten Jargons nicht als übersexualisiert. Corazon |
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10.04.2017, 00:33 | #9 | |
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Zitat:
Okay - dann habe ich das missverstanden. Du schriebst von inkorrekter Metrik. vlg EV |
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10.04.2017, 00:37 | #10 |
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10.04.2017, 01:56 | #11 |
R.I.P.
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Hallo, Farquarl -
Wenn der letzte Vers nicht wäre, käme mir der lustige Text glatt in mein Gute-Laune-Reservoir.Leda und Schwan gehören zusammen wie Tristan und Isolde oder Romeo und Julia.
Ohne den Zeusschwan würde sie niemand erwähnen, malen, bedichten oder musikalisch verramschen - naja, eher ausbeuten. Wer sich so verwandeln kann, beim Zeus! Lieben Abendgruß von Thing |
25.09.2017, 19:55 | #12 | |
Zitat:
Hi Farquarl! Interessanter Nick - sich nach einem Dämon aus "Bartimäus" zu benennen, der in menschlicher Gestalt ein Koch ist. Das obige Gedicht gefällt mir, nur in zwei Zeilen bricht der Rhythmus, da du die betreffenden Zeilen betont beginnst in einem Gedicht mit unbetonten Auftakten. Zudem ist die letzte Zeile nur dreihebig in einem Werk mit vierhebigen Versen. Das mag ein Mittel der Hervorhebung für die gepfefferte Conclusio sein - aber braucht so ein "deutliches" Finale noch eine Extra-Hervorhebung? Für mich wirkt das Ende so etwas abgehackt ... Auch die Interpunktion könnte man etwas aufpeppen ... Die Lapsi ließen sich beispielsweise so beheben: Was wäre Leda ohne Schwan? Nun ja, sie läg da so im Farn - Auf den barocken Großformaten Tät sie auf Zeus vergeblich warten. Obgleich die Möglichkeit besteht, Dass sie, von Göttern unhofiert Anseiten ihres Königs lebt, dieweil die Kunst sie ignoriert! Denn wie es auch das Schicksal strickt: Es zählt nicht, wie der Mensch so tickt, Jedoch durchaus, mit wem er fickt! So wären nun alle Auftakte unbetont, der Rhythmus klar und homogen. Der trockene, verschmitzte Humor hier gefällt mir besonders! Sehr gern gelesen! LG, eKy |
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