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Düstere Welten und Abgründiges Gedichte über düstere Welten, dunkle und abgründige Gedanken. |
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19.10.2014, 21:24 | #1 |
Finstere Zeiten
Die Sonne geht unter
Gedanken steigen auf Gedanken an vergangene Zeiten An Träume, Hoffnungen und das Staunen An Autofahrten durch die Nacht An Ideen, die beflügeten Und das Gefühl von Unbeschwertheit Wahrlich, ich lebe in finsteren Zeiten Die Weichen sind gestellt Alle Zügen fahren nunmehr Nur noch in eine Richtung Die Schienen verlaufen im Nirgendwo Wo es keine Bahnsteige mehr gibt Wo keine Getränkeautomaten warten Wo keine Passiere mehr aussteigen Und niemand mit einem Lächeln Und offenen Armen begrüßt wird Am Ende der Strecke hören die Schienen Einfach auf Schienen zu sein Die Züge entgleisen, stürzen ins Ungewisse Und zerschellen dort in tiefen Schluchten Die Reisenden sterben Sie haben den Moment verpasst Aus dem Zug zu steigen Sie haben es nicht besser gewusst Wahrlich, ich lebe in finsteren Zeiten Wie viele Züge sind da draußen? Wie viele Atemzüge bleiben noch? Die Welt zieht an uns vorbei Die Zeit schnürt uns die Kehle zu Atmen, jemand will atmen Frische Luft weht draußen In den Feldern, im Wald Der Sehnsüchtige aber ist gefangen Im dunklen Gemäuer seiner selbst Wahrlich, ich lebe in finsteren Zeiten Die Sonne ist untergegangen Gedanken an vergangene Zeiten An Träume, an Hoffnungen und Ein kleines, warmes Gefühl Irgendwo im Innern der Brust Wo früher mal ein Herz war |
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20.10.2014, 09:26 | #2 |
R.I.P.
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hallo saturnaut
ich finde hier viel an sprachmelodie, viel rhythmische Gestaltung sowohl in zeilen wie in strophen, und das gefällt mir gut. wovon es mir zu viel hat: dichterisches pathos, z.B. dass der wiederholte einschub mit dem seherischen "wahrlich" beginnt oder überhaupt dieser einschub oder weite teile der dritten strophe. alles in allem aber ein text, der mein inneres ohr findet. bis bald url |
21.10.2014, 18:15 | #3 |
Hallo Url
Danke für Deine Rückmeldung.
Der Einschub ist ein intertextueller Bezug zu Bertolt Brecht und dem erste Vers aus seinem Gedicht "An die Nachgeborenen". Im Gedicht heißt es allerdings nicht "wahrlich", sondern "wirklich"... Verschwommene Erinnerung... Es steckt allerdings keine Absicht hinter diesem Bezug. Mir ist die Zeile nur im Kopf hängen geblieben... In der dritten Strophe gibt es einen ähnlichen Bezug zu Stefan Kalbers Roman "Atmen, jemand muss atmen!"... Ich schreibe nicht mit dem Kopf, sondern mit etwas, das tiefer liegt. Daher ändere Ich selten einen Text. Es fließt aus mir heraus und so steht es dann da. Wie eine Fotographie eines Augenblicks... Viele Grüße Geändert von Saturnaut (21.10.2014 um 22:39 Uhr) |
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Lesezeichen für Finstere Zeiten |
Stichworte |
melancholia, saturn |
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