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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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17.10.2016, 14:59 | #1 |
Bei den Göttern
Es ging bergauf! Die Hügel liegen
wie Ebenen schon unter mir. Der Himmel ist herabgestiegen - Er winkt mich durch die Wolkentür ins Reich der schneebedeckten Spitzen und eines weiten, tiefen Blaus. Und hier, wo Götter um mich sitzen, da atme ich befreiend aus und danke meinem Schicksal Härte, die stille Kräfte wachsen ließ, damit, was ich erschloss, gewährte, was mir ein Traum so oft verhieß… |
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17.10.2016, 21:28 | #2 |
Lieber Gummibaum,
Solide Reime, fluffiger Rhythmus, wechselnde Enden ... Wie fast immer von dir ein gut gearbeitetes Gedicht, das sich schön liest. Inhaltlich habe ich es möglicherweise noch nicht richtig erfasst, denn es wirkt für mich viel zu dick aufgetragen. Das LI erklettert einen Gipfel und hat das (nur) geschafft, weil das Schicksal vorher so hart zu ihm war. Andere wären einfach wandern gegangen und hätten das gleiche erreicht. Mir fehlt ein Hinweis, warum gerade diese Gipfel besonders (hoch, schwer zu meistern, etc.) war oder welche schicksalhaften Kräfte warum an dieser Stelle wichtig waren. Das Bild der Wolkentür finde ich sehr schön, ebenso die sonstigen Beschreibungen der ersten beiden Strophen. Die Strophenüberläufe, vor allem den zur dritten, finde ich etwas gezwungen. Die Strophen 1 und 2 könnten mit einem Punkt beendet werden, wenn der Satz nicht unvermittelt weiter laufen würde. Gerade beim sehr nachvollziehbaren Ausatmen in V8 wäre eine Zäsur gut denkbar. Ein Strophenbeginn mit "Ich" (V9) hätte auch das dritte "und" als Versbeginn erspart. In V9 sehe ich keine andere Möglichkeit, als den Genitiv "meines Schicksals Härte" zu verwenden. Der Satzbau in S3 ist sehr verschachtelt. Das "damit" (V11) betone ich auf der ersten Silbe, was dem Rhythmus zugegen läuft. Mich interessiert an der Stelle, wie andere Leser das empfinden. Das Wort bezieht sich auf "stille Kräfte", mit denen die Härte des Schicksals die Traumerfüllung gewährte. Ich betone es instinktiv so, um es von der finalen (Zweck) Verwendung abzugrenzen. Ist die Doppelbedeutung des Titels ("Um Himmels willen!") beabsichtigt? Freundliche Grüße von Stachel |
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17.10.2016, 22:09 | #3 |
Lieber Stachel,
stimmt, das ist wirklich sehr dick aufgetragen. Liegt daran, dass ich heute nach dem Unfall erstmals das Gefühl hatte, "über den Berg zu sein", und mich so freute, dass ich aus dieser Wendung spontan ein feierliches Bild machte. Ich hatte plötzlich sogar das Gefühl, dass die Krise mich nicht zurückgeworfen hat, sondern mich Kräfte erschließen ließ, die ich nicht kannte und mit deren Hilfe ich Erträumtes realisieren kann. Aber vielleicht ist das auch Verblendung. Auf das Formale habe ich kaum geachtet. Danke für deine kritischen Fragen und Einwände, die ich gern überdenke. LG gummibaum |
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17.10.2016, 22:45 | #4 | |
Zitat:
Ich freue mich, dass du im Aufwind segelst. Freundliche Grüße von Stachel |
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17.10.2016, 22:59 | #5 |
Ist das von dir? Es gefällt mir sehr!
Danke, lieber Stachel. LG gummibaum |
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17.10.2016, 23:11 | #6 |
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