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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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10.02.2006, 22:21 | #1 |
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Mittagstraum
Ich ruh` im hohen dichten Gras,
blick`in des Himmels weiten Raum, seh`nichts als ausgedehntes Blau, hör`rauschen her von Waldessaum. Dazu im Chor das Bienenbrummen, anschwellend und dann wieder leise, und ab und zu wie antwortgebend zirpt eine Grille ihre Weise. Ich schließ`die Augen - Blütenduft - vermengt sich mit des Grases Herbe und ganz allmählich dünkt es mir, als ob die Welt in mir ersterbe. Es schwindet aller Glieder Schwere, langsam verstummt der Töne Klang und merklich kaum umfängt mich Schlummer und führt mich in der Träume Land. Da träumt es mir, ich säh`von ferne, auf hohem Berge eine Stadt, die ob es Nacht war hell erstrahlte von überird´schem Glanz umfacht. Sie stand umringt von mächt´gen Mauern, wie ich noch keine jeh gesehn`, die Tore waren fest verschlossen, verwehrten jedem einzugehn`. Hoch droben auf gewalt´gen Türmen, wohl um die zwölfe an der Zahl, da standen lichtgewandet Wächter und schauten suchend übers Tal. Schnell lenkt ich meinen Schritt hinüber, als ich mit einem Mal bemerkt, unzählig viele tausend Flämmlein die lautlos schwebten hin zum Berg. Sie schienen nur ein Ziel zu kennen, die lichtumglänzte heil´ge Stadt, und als mein Fuss das Tor erreichte, schimmert´s von überall her matt. Da hob nun an ein himmlisch Läuten, doch just in jenem Augenblick, als sich vor mir das Tor tat öffnen, erwacht ich - oh welch Missgeschick. Vom nahen Dorfe tönen Glocken und rufen mich zur Wirklichkeit. Wie gern wär ich hineingewandert durch´s Tor ins Reich der Herrlichkeit. (Mein liebstes Gedicht) |
11.02.2006, 23:14 | #2 |
Sehr lang und schon ziemlich romantisch
Ich träume auch gerne... |
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11.02.2006, 23:25 | #3 |
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Hallo Last One Left
Die Länge meiner Gedichte ergibt sich aus der Handlung. War ursrpüng-
lich nicht so lang vorgesehen. Bedeutet "schon ziemlich romantisch" ein Lob oder Tadel? Poeten träumen i.d.U. immer gerne, da sie eigentlich die Dinge bis auf den Grund durchschauen, aber sich diese Realität nicht ständig vergegenwärtigen wollen und sich so auch Scheinwelten schaf- fen. Gruß Albatros |
11.02.2006, 23:27 | #4 |
Bedeutet ein Lob, hat mir sehr gut gefallen
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11.02.2006, 23:35 | #5 |
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Kann mich nur anschließen.
Eins wundert mich aber; wieso melden sich die Damen der Schöpfung nicht zu Wort? Haben die jahrhundertelang unseren Schmalz ertragen und dabei gedacht: wann kommt er endlich zur Sache? |
12.02.2006, 06:20 | #6 | |
Zitat:
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12.02.2006, 07:01 | #7 |
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was ist bei dir vorhanden wovon man traeumen koennt, darf man kuesse an dir landen, ach sags mir doch geschwind. U-hexe |
12.02.2006, 12:50 | #8 | |
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Zitat:
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12.02.2006, 14:16 | #9 |
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Hallo Ihr alle!
Freut mich, dass es Euch gefallen hat. Gebe zu, es ist sehr romantisch
und von seinen Bildern und der Sprache nicht auf der Höhe der Zeit, sprich: Kein modernes Gedicht. Aber meine Meinung: Lyrik muss Spass machen und gefallen und nicht stur einem Zeitgeist huldigen. Im übrigen habe ich hier ausnahmsweise nicht von einer Frau geträumt, sondern von einer Flucht aus der Realität ins "Himmlische Jerusalem". Aber vielleicht habe ich Euch auch falsch verstanden. Gruß Albatros |
13.02.2006, 00:27 | #10 |
RE: Hallo Ihr alle!
@Albatros:
ich gebe zu, dass ich den Bezug zum ‚Himmlischen Jerusalem’ nicht erkannt habe. Gleichzeitig spricht es aber doch für Dein Gedicht, wenn es jeden Leser dazu anregt, von seinen ganz persönlichen ‚Objekten der Begierde’ zu träumen. Und wo ist schon der Unterschied zwischen der Flucht ins ‚Himmlische Jerusalem’ oder zu einer Frau ? ich erlaube mir, auch den anderen beiden kurz zu antworten, obwohl das Thema nicht ganz Deinen Assoziationen entspricht... @Ra-Jah: das ist ja durchaus legitim! Komisch wird es nur dann, wenn von einer wundervollen Rose geträumt wird und das Vergissmeinnicht nicht mit einem einzigen Wort Erwähnung findet. @Haumichblau: *uiiii* wie wandel ich doch leicht`ren Fußes durch des Tages Berg und Tal beschwingte mich des Fremden Grußes, war geträumter Kuss legal! Sei getrost! Wenn Du träumen willst von mir, schlimm`res könnt geschehen Dir: es ist so manches wohl vorhanden, das andere als hübsch empfanden ...doch ist nicht eigentlich des Träumers Kunst zu träumen, eben weil er`s nicht genau gewusst? |
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13.02.2006, 00:53 | #11 |
RE: Mittagstraum
Frühlingshoffnung hat mir von dir besser gefallen .
Zweifelsohne gut geschrieben . Wohl verbindet dich auch ein tiefes Erlebnis mit diesen Zeilen . Dennoch würde ich dem gut ein minus zusetzen , weil einiges formell unbewusst schiefging : Beispiele hierfür sind : 4.Str. Klang-Land 5.Str.Stadt-umfacht 8.Str.bemerkt-Berg 11.Str Wirklichkeit-Herrlichkeit Dies sind nur einige Un(gereimt)heiten. inhaltlich gefällt es mir sehr gut (ähnlich Frühlingshoffnung) Insgesamt eine positive Bereicherung dieses Forums krolow :up: |
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13.02.2006, 21:15 | #12 |
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RE: Hallo Ihr alle!
Hallo U-hEXe,
zwischen dem "Himmlischen Jerusalem" und einer Frau ist für mich doch ein großer Unterschied. Bei einer Frau kann ich nur zeitliche "Ergötzung" finden, im "Himmlischen Jerusalem" ewige. Trotzdem mag ich die Frauen. Gruß Albatros |
13.02.2006, 21:20 | #13 |
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RE: Mittagstraum
Hallo krolow,
Deine Kritik hat mir gefallen, weil sie sachlich und konstruktiv ist. Leider lassen sich nicht immer klanglich passende Worte finden oder man müßte den Inhalt zu arg verbiegen oder den flüssigen Verlauf des Er- zählten zu sehr stockend werden lassen. Trotzdem danke! Gruß Albatros |
13.02.2006, 23:06 | #14 |
@Albatros:
oh nein, bitte auch nicht falsch verstehen! Ich wollte Dein 'Himmlisches Jerusalem' nicht "in den Dreck ziehen"! Meinem Kommentar folgte nicht grundlos das Augenzwinkern! Ich denke, es ist Ansichtssache, von was man träumt und als was man dieses ansieht. Wie schon erwähnt, lässt Dein Gedicht dem Leser ja auch die Freiheit, von dem zu träumen, was er für richtig hält und zwar ganz gleich, ob es sich hierbei um eine (maximal) auf Lebenszeit begrenzte Angelegenheit handelt oder um eine ewige (vielleicht kannst Du meinen Kommentar für Dich relativieren, wenn Du akzeptierst, dass es mir persönlich schwer fällt an etwas zu glauben, das über den Tod hinausgeht...). |
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14.02.2006, 19:19 | #15 |
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Hallo U-hEXe,
ich kann Dich beruhigen. So habe ich Dich wahrhaftig nicht verstanden.
Aber ich finde es nett, dass Du dich noch mal gemeldet hast, um Deinen Standpunkt klarzulegen. Dass es Dir schwerfällt an ein Weiterleben nach dem Tod zu glauben, fin- de ich schade, aber akzeptiere dies natürlich. Aber mache Dir einmal Gedanken darüber, dass jedes Ding seinen Ursprung hat oder wie die Wissenschaftler sagen: Keine Reaktion ohne Aktion oder noch einfacher: "Von nix kommt nix." Und dass hinter un- serer Schöpfung ein intelligentes Wesen steht, das uns, den Menschen im Gegensatz zu allen anderen Kreaturen besondere Fähigkeiten gege- ben hat, etwa an es selbst zu glauben. Und dann fände ich es von die- sem Wesen dumm, wenn es uns mit dem Tod der ewigen Vergessen- heit preisgeben würde. Gruß Albatros |