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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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04.02.2022, 19:17 | #1 |
Verhinderte Polyamorie
Ich vögelte mit allen,
und zwar gebührenfrei, mit Stöhn, Schluchz-Juchz und Lallen und spitzem Freudenschrei. Und das, ohne zu betteln und schleichen drum herum, wie bei den alten Vetteln, die schön und stolz und dumm. Ich vögelte mit Freude dank meiner Libido vorgestern, gestern, heute und morgen sowieso. Ich vögelte mit allen im Liegen und im Stehn. Leider: die mir gefallen, ließen sich noch nicht sehn. |
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03.07.2023, 17:27 | #2 |
Hallo Ottilie,
das Gedicht beschreibt eigentlich keine Polyamorie. Dabei geht es nämlich nicht darum, mit mehreren (oder allen) ausschließlich Sex zu haben, und das so oft wie möglich, sondern um eine Liebesbeziehung mit mehreren Personen. Ich habe mal eine Frau kennengelernt, die eine Beziehung mit ihrem Ehemann und ihrem Freund hatte. Der Ehemann hatte auch eine Freundin. Jeder der Beteiligten wusste Bescheid. Das ist Polyamorie. Was das Gedicht beschreibt, ist eher Promiskuität. Oder Sex-Sucht. Aber von den Begrifflichkeiten abgesehen: Ich finde deine Gedichte, so auch dieses, immer sehr einfallsreich. Und dieses hat eine richtig gute Pointe. LG DieSilbermöwe |
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03.07.2023, 17:37 | #3 |
Hallo Silbermöwe,
ich bin zu genau diesem Schluss gekommen: P.-amorie hat nichts mit wirklichem Gefallen resp. Liebe zu tun, ich schreibe ja am Schluss das hier: Leider: die mir gefallen, ließen sich noch nicht sehn. VG Ottilie |
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03.07.2023, 17:39 | #4 |
Ich schrieb gerade: eine richtig gute Pointe. Nur der Titel passt nicht.
Bei Polyamorie geht es eben nicht nur ums Vögeln. Da geht man auch mal zusammen aus oder verbringt ein Wochenende miteinander. Warum sollte Polyamorie nichts mit wirklichem Gefallen zu tun haben? Warum sollte man sich den Stress einer (zweiten) Liebesbeziehung machen, wenn einem der Partner nicht gefällt? Für mich kommt das Gedicht eher so rüber, als wolle das LI den Sex als Einstieg in eine Beziehung nutzen. Warum man mit jemandem Sex hat, der einem nicht gefällt, ist dann allerdings die nächste Frage . |
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04.07.2023, 04:46 | #5 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Ottilie,
die Sache mit der Überschrift scheint geklärt. Was dann folgt, kommt rasant rüber und ich erspare mir die Meckerei an der manchmal holprigen Ausdrucksweise. Frisch, in Maßen fromm und frei - ich glaube, da hab ich was versäumt. Liebe Grüße und: Mehr davon! Heinz |
04.07.2023, 07:22 | #6 |
Hallo Ottilie.
Hast du dich näher mit Polyamorie beschäftigt oder dich mal mit Praktizierenden unterhalten? Dein Gedicht hat rein gar nichts mit Polyamorie zu tun, wenn überhaupt beschreibt es Polygamie. In der Polyamorie geht es gerade um Gefallen, Respekt etc. Mit der Zeile "und zwar gebührenfrei" setzt du Polyamorie mit Prostitution gleich, sogar noch darunter. Das ist ebenso inkorrekt wie beleidigend den Betroffenen gegenüber. In der Polyamorie geht es nicht mal zwingend um sexuelle Beziehungen... Zur äußeren Form: dein Gedicht holpert dann und wann, weil die Silbenanzahl nicht einheitlich ist. Gruß Schreibfan |
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04.07.2023, 11:19 | #7 |
Dabei seit: 10/2006
Ort: Reimershagen in Mecklenburg-Vorpommern, Nähe Güstrow
Beiträge: 7.879
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Liebe Schreibfan,
es ist ja alles richtig, was Du schreibst. Ich glaube, Ottilie hat - nach Silbermöwes Kommentar - ihre Irrtum längst eingesehen. (Mal schauen, ob sie darauf noch etwas sagt). Was die Form angeht, habe ich schon mit sachter Kritik reagiert. Wenn wir uns eine andere Überschrift denken oder wünschen, bleibt dennoch ein stürmisches Bekenntnis - erfrischend direkt und schamlos. Wenn ich mir "mehr davon" wünsche, dann hebe ich genau darauf ab: Moral? Geschenkt. Denke ich an meine jüngeren Jahre, entdecke ich viele Gemeinsamkeiten (ohne an bezahlte Erlebnisse zu denken). Liebe Grüße, Heinz |
04.07.2023, 17:43 | #8 |
Liebe Ottilie, ich weiß nicht warum, aber beim Lesen Deines Gedichts beschleicht mich ein ähnliches Gefühl wie das, wenn zwei Jugendliche auf einem vollbesetzten Bahnsteig einen nicht enden wollenden Zungenkuss praktizieren. Ich empfinde kein Vergnügen.
Sexualität ist etwas Intimes, und wo in der Welt ich es beobachten konnte, in allen Völkern und Kulturen ist Sexualität tabuisiert. Das ist doch sicher kein Zufall. Vielleicht ist meine Reaktion untypisch, und in diesem maulfaulen Forum würde mich schon interessieren, wie die Anderen das empfinden. Es wird heutzutage gewetteifert darin, auch noch die letzten Tabus zu sprengen, - und dann? Etwas Tabuisieren heißt ja nicht, es zu verbieten, es ist nur nichts für die Öffentlichkeit. Die Motive der professionellen Tabubrecher scheinen mir der Wunsch nach Aufmerksamkeit oder einfach Geld zu sein. Mit der Vernichtung aller Intimität sind wir auf dem Weg zum allumfassenden Exhibitionismus. - Ein Fortschritt? Wenn Sexualität als Angelegenheit der Zweisamkeit betrachtet wurde, - warum belassen wir es nicht dabei? Gruß, Erhard |
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04.07.2023, 20:02 | #9 |
Forumsleitung
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Ich wundere mich darüber, dass dieser Nonsense-Text derart ernst genommen wird. Für mich klingt er wie Satire. Die richtige Bezeichnung für ein Weib, das "es" ständig braucht, ist übrigens "Nymphomanin" - ein Begriff, der angesichts unserer toleranzbeseelten Welt nicht mehr als pathologisch gilt, sondern locker als Nummer 73 in der Anzahl der Geschlechter gelistet werden kann. Nach oben offen ...
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Lesezeichen für Verhinderte Polyamorie |
Stichworte |
liebe, polyamorie, vögeln |
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