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Lebensalltag, Natur und Universum Gedichte über den Lebensalltag, Universum, Pflanzen, Tiere und Jahreszeiten. |
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26.05.2011, 09:12 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Feenzauber
Am Tag zuvor noch nicht zu sehn,
wie hingezaubert über Nacht, wenn früh die Morgennebel stehn, zeigt sich das Werk in voller Pracht. Noch hat der Tau sein Tropfenheer auf Silberfäden aufgereiht. Das Perlennetz schwingt träg und schwer und wartet, dass man es befreit. Schon malt ein Sonnenstrahl ganz sacht, hat schnell das Kunstwerk bunt verziert, und schillernd Farbenspiel entfacht, die Morgensonne musiziert. Bald wiegt es sanft im Frühlingshauch, feingliedrig wie aus Glas erbaut im dornenreichen Brombeerstrauch und tanzt und bebt, ganz ohne Laut. So zart und schön, jedoch es droht dem Wesen, das sich hier verfängt, mit Lähmung bis zum sichren Tod, sobald im seidnen Netz es hängt. Du, Wanderer, stehst fasziniert, das Kunstgeflecht dein Herz erfreut, doch was die Spinne intressiert, ist ganz allein nur reiche Beut. |
30.05.2011, 09:29 | #2 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Ich mach's nun einmal und nie wieder:
Hat denn niemand etwas zu diesem Gedicht zu sagen? |
30.05.2011, 11:22 | #3 |
Lieber Nöck,
wenn sich niemand meldet, heißt das nicht, dass das Gedicht nicht gefällt, weniger noch, dass es schlecht ist. Schlechte Texte finden oft die meiste Beachtung. Dein Spinnennetz, in dessen Tautropfen das Licht seine Farbmusik entfaltet, dieses Kunstwerk, das tötende Bestimmung hat, ist gut gelungen. Es gibt allerdings manche ähnliche Betrachtungen, so dass es auf dem Gabentisch leicht übersehen wird. Gern gelesen. LG gummibaum |
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30.05.2011, 11:43 | #4 |
Forumsleitung
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Tatsächlich wäre es schade gewesen, wenn dieses Gedicht keine Beachtung gefunden hätte. Die visuellen Eindrucke sind detailreich wiedergegeben, und trotz des gleitenden Leseflusses vermittelt der Text eine Ahnung von der Arbeit, die mit Herzblut hineingesteckt wurde und bei dem vielleicht ein klein wenig Heinrich Heine Pate gestanden hat: Dem schönen, anmutigen Naturbild folgt am Ende das Erkennen der nüchternen Realität.
Sehr schön komponiert. LG Ilka-M. |
30.05.2011, 11:52 | #5 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo gummibaum,
ich danke dir für deine Erläuterungen. Jeder stellt ja wohl Gedichte ein, von denen er denkt, dass sie anderen gefallen. Erhalte ich allerdings gar kein Feedback, komme ich mir vor wie ein Bogenschütze, der liebend gern auf die Scheibe schießt, aber nie erfährt, wo seine Pfeile einschlagen. Gruß Nöck Nachtrag: Danke, Ilka-Maria. |
20.02.2017, 21:30 | #6 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Lieber Wassergeist,
leider bist du schon länger nicht mehr zugegen.
Ich habe in deinen Werken gestöbert. Nun möchte ich dir aber doch gern einen Kommentar zu einem deiner schönen Gedichte zutragen. Dieses hier verdient noch einmal Beachtung, enthält es doch Frühlingsbotschaften. Das gefällt mir heute sehr. Lass doch mal wieder von dir lesen. Unar |
20.02.2017, 22:10 | #7 | |
abgemeldet
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Zitat:
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14.05.2017, 09:54 | #8 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Liebe Unar,
wie schön, dass du eines meiner liebsten Naturgedichte zurück ans Tageslicht befördert hast. Danke, ich freue mich. Liebe Grüße Nöck Hallo liebes Ralfchen, ich hoffe, du kannst in der von dir selbst gewählten Verbannung meine Antwort lesen - sofern du nicht zu sehr durch deine Hostessen oder das Studieren der Beipackzettel von diversen Psychopharmaka bzw. Nudelpuscher abgelenkt bist. Denn ich empfand den ersten Satz deines Kommentares wie die weise Heiligsprechung eines Gurus. Bist du doch sonst in deinen Statements eher der Herr der verbalen Handkante, der unermüdlich versucht, den gordischen Quargel einiger Pöten zu durchschlagen. Danke und liebe Grüße Nöck |
14.05.2017, 12:21 | #9 | |
Lieber Nöck,
wie ich lese liegt Dir der Text sehr am Herzen. Da möchte ich Dir auch gerne einen Kommentar zukommen lassen und mein gefallen ausdrücken! Zitat:
Die Spinne schwingt in ihren Fäden lässt Lichterspiel einwirken sie kümmert sich nicht um die Schäden die Flugeinfall bewirken Sie frönt dem Schauspiel stundenlang erst als das Netzt getrocknet knabbert sie ihre Mahlzeit an die in den Fäden hocket Dir einen schönen Tag! Liebe Grüße Gylon |
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14.05.2017, 13:11 | #10 |
R.I.P.
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Lieber Nöck -
ich kann mir sehr gut vorstellen, daß ich seinerzeit wieder einmal gesperrt war, weil ich einen mißliebigen Kommentar geschrieben hatte.
Dein Spinnennetz ist bezaubernd, obwohl ich Spinnen nicht mag. Ich habe - welch ein Zufall - vorgestern einen Film gesehen, in dem eine Spinne ihr Netz wob (phantastisch!) und dann das erste Opfer (ein Weberknecht!) einwickelte zum späteren Verzehr. Du fängst das Spinnennetz weitaus besser ein, als ein Film(chen). Besoders diese Verse haben es mir angetan: Noch hat der Tau sein Tropfenheer auf Silberfäden aufgereiht. Das Perlennetz schwingt träg und schwer sie sind wunderschön - wie das ganze Gedicht. Traumhaft. Lieben Gruß von Thing |
06.06.2017, 07:06 | #11 | ||
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Lieber Gylon,
Zitat:
Eine romantische Spinne ist mir noch nie begegnet - ... oder doch, im Film "Schweinchen Wilbur und seine Freunde". DIE Spinne ist richtig liebenswert. Danke für das "Weiterspinnen" meines "Fadens". Liebe Grüße Nöck Liebe Thing, Zitat:
Ja, du hast dir eine Stelle aus meinem Gedicht herausgepickt, die mir selbst auch sehr gut gefällt, danke. Liebe Grüße Nöck |
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07.09.2018, 15:58 | #12 |
Ein Gedicht, das den Reiz des fragilen Gebilde mit sorgsamer Wortwahl vor Augen führt.
Ich lese es immer wieder gern, lieber Nöck. LG gummibaum |
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07.09.2018, 16:06 | #13 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Danke lieber gummibaum, dass du das Spinnennetz noch einmal sanft im Septemberwind schwingen lässt.
LG Nöck |
07.09.2018, 18:54 | #14 |
R.I.P.
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Immer wieder bezaubernd, verzaubernd!!
Lieben Gruß von Thing |
07.09.2018, 19:47 | #15 |
Dabei seit: 10/2016
Ort: in einem sagenhaften Haus
Alter: 42
Beiträge: 5.271
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Gefällt auch mir noch immer.
Damals lockte es mich in den Frühling, nun begleitet es mich in den nahenden Herbst. |
07.09.2018, 23:51 | #16 |
abgemeldet
Dabei seit: 04/2018
Ort: Zwischen den Gedanken
Alter: 57
Beiträge: 697
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Oh, das ist aber auch ein besonders gelungenes Gedicht.
Ich freue mich sehr, dass sich dein Gedicht in den Fäden der Zeit neu verfangen hat und in mein Blickfeld geriet. LG, S. |
08.09.2018, 10:26 | #17 |
abgemeldet
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Allerliebst, lieber Nöck.
Lieben Gruß Letreo |
08.09.2018, 11:01 | #18 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Hallo ihr Lieben,
ich freue mich über eure netten Kommentare. Danke und liebe Grüße Nöck |
08.09.2018, 11:39 | #19 |
R.I.P.
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10.09.2018, 13:01 | #20 | |
Dabei seit: 12/2009
Ort: In den Auen des Niederrheins
Beiträge: 2.662
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Zitat:
Liebe Grüße Nöck |
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