|
|
Sonstiges und Experimentelles Andersartige, experimentelle Texte und sonstige Querschläger. |
|
Themen-Optionen | Thema durchsuchen |
02.01.2010, 16:03 | #1 |
Dabei seit: 12/2009
Ort: saarbrücken
Alter: 33
Beiträge: 20
|
Dunstschleier
Ich frage mich, ob das Leben eines Tages
so sein wird, wie ich es mir wünsche. Wie der trübe Nebel, kletterten meine Träume die unermesslichen Berghänge empor zum Himmel um mit den Wolken zu verschmelzen. So oft wollte ich es ihnen gleich tun, so oft versuchte ich diese steile Wand zum Paradies zu erklimmen um mich mit dir zu verbinden, doch stürzte bei jedem Versuch so viele Meilen abwärts in den Abgrund, jede Bemühung war zwecklos, so viele Male und jedes mal vergebens, als meine Hoffnung zu entschlafen drohte, erwachte mein Traum indessen zum Leben, erreichte das ersehnte Ziel eines Tages, schwebte auf den samtweichen Wolken und ließ mich von dir mit flauschigen Decken betten. Nach und nach lüftete sich der nebelige Schleier vor meinen Augen und eröffnete mir ein klares Bild von der Realität, die Silhouette der Dinge nahm eine feste Gestalt an, die verschwommenen Gebilde tauchen ganz deutlich vor mir auf, ungeschont und nüchtern präsentiert sich mir die Welt, lerne die Menschen von Seiten kennen, die mir vormals verborgen blieben, wünsche mir von dieser Realität nichts gesehen zu haben, lief Tagträumen hinterher und lebte in Illusionen und bereue es so anschaulich lernen zu müssen, bin jedoch nicht in der Lage es zu widerrufen. Von dem Standpunkt hier erblicke ich nun genug von dieser Welt um verstehen zu können, dass all diese Menschen in Wirklichkeit nicht im Geringsten so wirklich sind, wie es mir erzählt wurde, dass all diese Gefühle in Wahrheit nicht im Geringsten so wahr sind, wie ich sie auffasste, dass all das prächtige Gold nicht im Geringsten so golden ist, wie mir es sein Glanz zuvortäuschen vermag. Ich lerne, dass nichts so ist, wie es verkauft wird, wir sind letztlich alle nur das, was wir nicht sehen können. Der trügerische Nebel, der mich umgab, verflog, die Traumblase, in der ich baumelte, zerplatzte, die Wolken, in denen ich hing, schwanden, ich falle von Neuem so viele Meilen in die Tiefe herab und lerne aufs Neue, dass alles vergeblich war. All meine Mühen finden nun letzten Endes ihr ersehntes Ende. Ergebe mich meinem Schicksal, ohne mich wieder aufzurichten und bleibe resigniert auf dem harten Boden der Tatsachen liegen. Ich weiß nun, dass das Leben niemals so war und niemals so sein wird, wie ich es mir wünsche. Ich habe bisher meine Texte immer in die Gedichte-Rubrik gepostet, aber ich glaube hier wären sie wohl treffender, schließlich handelt es sich eher um Texte als Gedichte. |