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Gefühlte Momente und Emotionen Gedichte über Stimmungen und was euch innerlich bewegt. |
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03.04.2019, 06:24 | #1 |
Menschenverwahranstalt
Menschenverwahranstalt
Wo man Menschen verwahrt, wenn sie sind senil und grau. fühlte ich mich arg genarrt. Ich weiß schon genau, von solch einem Ort, ging ich mit Radau unverzüglich fort. Wenn bei mir wäre Schluss, und ich vom Leben scheide, ginge ich zur Trauerweide wo weilt, unten am Fluss. Ich weilte da von früh bis spät, mit einer wärmenden Decke, damit ich nicht kalt verrecke, bis der Sensenmann mäht. |
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03.04.2019, 13:19 | #2 | |
Hallo Vers-Auen,
du beschreibst eine Angst, die - durchaus berechtigt - weit verbreitet ist. Die Angst in einer Pflegeeinrichtung zu landen, in der Menschen eher verwahrt als beheimatet werden. Bei den formalen Kriterien Deines Gedichtes sehe ich noch Nachbesserungspotential, der Inhalt und einige Metaphern gefallen mir sehr gut. Zitat:
Herzliche Grüße, AlteLyrikerin. |
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03.04.2019, 19:30 | #3 |
Hallo Lyrikerin,
danke für deine Aufmerksamkeit. "die weilt unten am Fluss" ist freilich korrekt. Habe diese Zeilen nach einigen Gedanken über das Gedicht „Letzte Tage“ halt schnell https://www.poetry.de/showthread.php?t=85129 ohne Nachkontrolle, innert. 25 min. reingestellt. In früheren Zeiten haben sich die kranken Alten bei den Naturvölkern, zum Sterben in die Einsamkeit der Natur zurückgezogen. Wenn jemand Glück hatte, wurde er schnell zur Speise eines hungernden Tieres. Ich wollte wenn ich sterben sollte, auch niemanden zur Last fallen. Vermutlich würde ich mir den goldenen Schuss setzen? LG |
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03.04.2019, 20:08 | #4 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Ich bin übrigens gerade selbst mit diesem Thema "Aufbewahrungsanstalt" beschäftigt und hätte einiges in die Waagschale zu werfen. Zum Beispiel die Frage, was ist, wenn jemand all seine Mühe aufgewandt hat, einem Menschen - sagen wir mal der Mutter - dieses Schicksal zu ersparen, sie aber nicht mitspielt. Was ist, wenn sich jemand über einen großen Zeitraum kümmert, jeden Tag vor Ort steht, einkauft, putzt, kocht, die ärztliche Pflege sicherstellt, den Seniorenberater die administrativen Sachen regeln lässt, das Pflegegeld genehmigt ist - alles paletti. Aber dann spielt die Mutter nicht mit. Wird misstrauisch, fühlt sich bevormundet, empfindet um sich herum zu viel Trubel, will ihre Ruhe haben, kündigt der eigenen Tochter die Freundschaft - kurz gesagt, sperrt jeden aus und macht niemandem mehr die Tür auf, obwohl sie pflegebedürftig ist und alte Krankheiten wieder aufbrechen, weil sie in dem Wahn lebt, sie komme schon selbst mit ihrer Versorgung zurecht - was natürlich völlig danebengeht. Was dann? |
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03.04.2019, 20:57 | #5 | |
Schneller Tod
Zitat:
denn diese gehen einem zuerst an die Gurgel! Hyänen sind grausam, diese kennen keinen Todesbiss und reißen dem Opfer bis zum verbluten Fleischstücke heraus. |
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03.04.2019, 21:24 | #6 | |
Forumsleitung
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Zitat:
Wenn Raubtiere ihre Beute mit schnellem Biss töten, dient es ihnen selbst, denn dann ist der Kampf am Ende, und das spart Energie. Die Beutetiere sind für die Jäger berechenbar, genauso wie die Jäger für die Beute. Da spielen sich Verhaltensmuster ab. Der Mensch passt in dieses Muster nicht, er ist unberechenbar. Auch wenn er schutzlos ist und "gerissen" werden kann, greifen keine Muster, denn das Tier weiß zunächst nicht, ob dieser Mensch noch wehrhaft ist oder nicht. Er gehört nicht zur klassischen Beute, und deshalb weiß das Tier nicht, wo es ihn am zielsichersten angreifen kann. Deshalb wäre ich mit "an die Gurgel gehen" nicht so sicher. Das Tier wird sich eher auf Kampf als auf Reißen einstellen, und da wird es überall zupacken, wo es kann. |
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03.04.2019, 22:04 | #7 |
Ich schrieb „zur Speise eines hungernden Tieres“!
Ein hungerndes Tier verschwendet keine Energien und ist bedacht, ohne Aufwand schnell zu töten! |
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03.04.2019, 22:55 | #8 |
Forumsleitung
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Ein hungerndes Tier jagt, weil es muss, denn es braucht etwas zum Fressen. Dazu bringt das Tier Energie auf, und oft, sogar meist, ist sie verschwendet. Sie ist ein Aufbäumen gegen die Graumsamkeit der Natur, die nur wenig an Überleben zulässt. Wer einmal gesehen hat, wie eine Gapardin, die auf ihren Antritt angewiesen ist, auch im dritten oder fünften Anlauf keine Beute gemacht hat und derart abgemagert und kraftlos ist, dass sie keinen Antritt mehr schafft, um Beute machen zu können, und ihrem Wurf verhungern sieht, ehe sie selbst verhungert, wir an dein Ernegienbedachtungsmärchen nicht mehr glauben. Da draußen geht es nämlich grausam zu: Sie schafft es im ersten Anlauf oder nie. Kein Tier denkt darüber nach, ob es Ernegie "verschwendet". Es jagt jetzt und gleich, weil es jetzt und gleich fressen will. Nur so kann ein Tier in der Wildnis überleben. Jedes Tier dort draußen ist keine andere Fessmaschine als wir Menschen. Aber wir haben uns Quellen erschlossen, mit denen wir uns nicht nur gefahrlos an Fleisch gütlich tun, sondern uns auch Urteile über die Tierwelt anmaßen, die wir offenisichtlich vom gemütlichen Sessel aus nicht verstehen können.
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03.04.2019, 23:33 | #9 | |
Wir sind OT!
Ein Gepard ist ein schlechtes Beispiel,
denn er muss mit hohem Aufwand an Energie, einen schnellen und kurzen Spurt hinlegen. Bei einem längeren Spurt, würde der Gepard überhitzen und unverzüglich daran sterben. Es ist nicht so, dass ich mir vom Sessel aus Urteile über die Tierwelt anmaße! Habe sicherlich so gut wie alle Tier-Dokus gesehen! Außerdem war meine Aussage; Zitat:
Haarspalterei hier, absolut keinen Sinn. Geändert von Vers-Auen (04.04.2019 um 01:09 Uhr) |
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04.04.2019, 01:42 | #10 | |
Zitat:
von der 93 jährigen Schwieger -Oma. Die haben absolut nichts mehr gebacken bekommen und waren so übergewichtig, das sie bei einem Sturz nicht mehr selbstständig auf die Beine kamen. Dennoch haben sie sich geweigert in ein Altersheim zu gehen. Erst als meine Ex-Frau aus psychischen und zeitlichen Gründen, nicht mehr in der Lage war sie zu unterstützen, kamen sie nach wenigen Einsätzen der Sozialstation, schon recht bald in ein Altersheim. |
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